Wenn schlechte Nachrichten gute Börsenlaune machen.

Seit Monaten erreichen uns eher durchwachsene Wirtschaftsdaten. Ob schrumpfendes Wachstum, schwache Auftragseingänge oder trübe Konsumstimmung, die Signale aus der Realwirtschaft sind alles andere als rosig. Eigentlich müsste man erwarten, dass die Aktienmärkte hierauf negativ reagieren. Doch das Gegenteil passiert, die Kurse steigen, und das bereits seit geraumer Zeit.

Deutschland im Minus – der DAX im Plus.

Im zweiten Quartal 2025 ist das deutsche Bruttoinlandsprodukt leicht geschrumpft. Exportprobleme, schwache Industrieproduktion und verhaltene Investitionen prägen das Bild. Trotzdem kletterte der DAX in den letzten Monaten auf ein neues Allzeithoch. Anleger schauen weniger auf die Gegenwart, sondern setzen auf mögliche Zinssenkungen und eine konjunkturelle Erholung.

USA: Hartnäckige Inflation – Märkte bleiben gelassen.

In den USA bleiben die Inflationsdaten hartnäckig über dem Ziel der Notenbank, während der Arbeitsmarkt erste Schwächen zeigt und die monatlichen Jobberichte zunehmend enttäuschen. Eigentlich ein ungünstiges Umfeld für Aktien. Und doch: Die Wall Street reagiert oft mit Kursgewinnen. Schon kleine Anzeichen, dass die Inflation „nicht schlimmer als erwartet“ ausfällt, reichen aus, um die Kurse weiter steigen zu lassen.

Allerdings kam der Dollar durch die zunehmenden Sorgen um das US-Wachstum, die hohe Staatsverschuldung und die geldpolitischen Entscheidungen in den USA im Gegensatz zu anderen Währungen deutlich unter Druck. Die teils starke Performance vieler US-Aktien kommt also in Euro gerechnet deutlich abgeschwächt an.

Der kurze Börsencrash im April.

Im April 2025 schien die Realität die Märkte für einen Moment einzuholen. Nach Trumps Ankündigung neuer „Liberation Day Tariffs“ rauschten die Börsen weltweit ab. Der S&P 500 verlor binnen weniger Tage rund 5 % und der DAX lag fast 20 % unter seinem Hoch von Anfang März. Doch die Panik war nur von kurzer Dauer. Schon wenige Tage später stabilisierten sich die Märkte (der Dax hatte nach gut einem Monat seine Verluste wieder raus), weil Investoren wieder auf Eingriffe der Notenbanken und eine Abfederung der Folgen setzten.

Diese Beispiele zeigen, dass die Märkte seit Monaten den eher mauen Wirtschaftsdaten trotzen. Schwächere Daten nähren aktuell wohl eher die Hoffnungen auf Zinssenkungen oder politische Unterstützung und treiben die Kurse weiter an.

Hinzu kommen nach wie vor stabile Unternehmensgewinne:

Trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten liefern viele Firmen gute Ergebnisse, was das Vertrauen in die Unternehmenswerte stützt. Diese Mischung aus Hoffnung auf positive geldpolitische Entwicklungen und die weiterhin solide Performance der Unternehmen lässt die Märkte weiter steigen. Aber Vorsicht! Die Sorge wächst, dass das Wirtschaftswachstum nachlässt und sich dies bald auch in den Bilanzen niederschlägt.

Für Anleger ist dieses Umfeld „tricky“. Einerseits steigen die Märkte trotz eher schwächeren Daten, andererseits schwebt die Gefahr einer Korrektur jederzeit über uns.

Wie kann man also klug damit umgehen?

  • Liquidität vorhalten
    Wenn die Märkte plötzlich kippen, ist es viel wert, etwas Cash zu haben, um bei günstigen Kursen nachkaufen zu können, statt panisch verkaufen zu müssen.

  • Qualitätsaktien und defensive Sektoren
    Es lohnt der Blick auf führende Unternehmen mit langfristigen Perspektiven, die Waren und Güter herstellen, die Tag für Tag von hunderten Millionen Menschen nachgefragt werden, unabhängig von der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung.

  • Langfristig investieren, statt kurzfristigen Marktentwicklungen hinterher zu laufen
    Wichtig ist eine langfristige Strategie, die auf deine persönlichen Ziele ausgerichtet ist sowie solide Basisinvestments in deinem Depot.

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