Alles, was bleibt: Erben.

Vererben und erben lassen.

Das Thema Erbe schieben viele von uns gerne vor sich her. Zu komplex, zu unangenehm, zu „später mal“. Dabei sind gerade wir Frauen besonders betroffen: Wir leben in der Regel länger, erben häufiger und müssen dann in schweren Zeiten schnelle Entscheidungen treffen.

In diesem Artikel erfährst du:

  • Warum du entscheiden solltest, BEVOR jemand erbt

  • Drei kleine Schritte, die du heute gehen kannst

  • Was eine Erbengemeinschaft ist (und kann)

  • Warum alle vom Pflichtteil reden

  • Wie du Erbstreits vorbeugen kannst

 

Es geht nicht (nur) um Paragrafen, sondern vor allem darum, Sicherheit und Frieden für dich und deine Liebsten zu schaffen.

Sabine (54) erzählt, wie es nach dem Tod ihrer Mutter kam:

„Wir drei Kinder waren uns immer sehr nah. Doch als es ums Erbe ging, brach plötzlich alles auseinander. Wer bekommt das Haus? Wer bezahlt den Bruder aus? Unsere Mutter hatte kein Testament hinterlassen, weil sie dachte: Die Kinder regeln das schon. Heute sprechen wir kaum noch miteinander, und das ist viel schlimmer als jeder materielle Verlust.“

Nicht entscheiden ist auch eine Entscheidung.

Und oft keine gute. Ein Testament ist nicht das Ende, sondern ein Akt der Fürsorge für deine oder eure Hinterbliebenen.

Drei kleine Schritte, die du heute gehen kannst:

  1. Sprich mit einer vertrauten Person: Wer weiß im Ernstfall, wo deine wichtigsten Unterlagen sind? Führe alle wichtigen Unterlagen in einem Ordner zusammen.

  2. Überlege, ob du schon ein Testament brauchst: Wenn du z.B. Kinder hast, Immobilien besitzt oder in einer Patchworkfamilie lebst, ist es fast immer sinnvoll.

  3. Schreib auf, was dir wichtig ist: Vielleicht möchtest du Erinnerungsstücke, Schmuck oder Kunst bewusst weitergeben, ggf. auch an eine Person, die nicht zwingend Erbe ist.

Ein Testament ist wie ein Brief an einen lieben Menschen in der Zukunft.

Es verhindert Streit und gibt Klarheit für die Hinterbliebenen. Oft reicht ein handschriftliches Testament. Wichtig: es muss vollständig von Hand geschrieben und mit Ort und Datum versehen sein, eigenhändig unterschrieben werden – und es muss klar formuliert sein, wer was erben soll. Und natürlich sollte es auffindbar sein!

Die Erbengemeinschaft.

Wenn mehrere Menschen gemeinsam erben (und das ist schon bei zwei Kindern der Fall) bilden sie automatisch eine „Erbengemeinschaft“. Das bedeutet:

  • Alle entscheiden gemeinsam über das Erbe

  • Keiner kann einfach allein handeln (z.B. das Haus oder Auto verkaufen)

  • Es braucht immer Einstimmigkeit – und genau hier entstehen oft Konflikte

 

Ein Testament oder Erbvertrag kann helfen, klare Regelungen zu treffen und Streit zu vermeiden.

Der Pflichtteil.

Der Pflichtteil ist ein gesetzlicher Mindestanspruch auf das Erbe. Er gilt für enge Angehörige selbst dann, wenn sie im Testament nicht berücksichtigt wurden.

Das bedeutet: Du kannst beispielsweise deine Kinder nicht vollständig enterben. Sie haben Anspruch auf Geld in Höhe der Hälfte dessen, was ihnen nach dem Gesetz zustehen würde.

Wenn du hier klare Regelungen möchtest, macht es Sinn einen Profi hinzuzuziehen. Sprich frühzeitig z.B. mit einem Notar oder einer Anwältin.

Wie du Erbstreits vorbeugen kannst.

  1. Schreibe ein Testament. Klarheit ist der beste Schutz vor Missverständnissen.

  1. Rede offen mit deiner Familie. Erkläre deine Beweggründe, damit niemand überrascht ist.

  2. Berücksichtige Fairness, nicht nur Gleichheit. Manchmal ist es sinnvoll, nicht alles 1:1 zu teilen, sondern individuell (z.B. bei Immobilien oder Familienunternehmen).

Es geht nicht nur um Geld.

Es geht auch darum Beziehungen zu bewahren. Wenn du heute einen Schritt in Richtung Klarheit gehst, ist das ein Geschenk, nicht nur für deine Liebsten, sondern auch für dich selbst.

Du brauchst mehr als Finanzwissen,

Beispielsweise eine persönliche Beratung zu einer speziellen Lebenslage? Ruf uns an oder schreib uns, und wir finden gemeinsam heraus, wie wir dir helfen können.

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